Ich entdecke die Welt!
Sternenzeit 2006, Meine Woche: 27, vollendeter Monat 6
Happy Halloween
31.10.2006
Luis proudly presents: Jack O'Lantern -
Die Legende![]()
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*) Das war die Kurzfassung der Jack O'Lantern Legende (und die ist schon gut). Dazu gibt es allerdings auch noch Ausschmückungen - die Menschen mochten zu allen Zeiten ausgeschmückte Geschichten. Wir wollen Ihnen das natürlich nicht vorenthalten.
Die längere Variante der Geschichte ...
... meint, Jack sei schon zu Lebzeiten zum Teufel gemein gewesen und habe diesen gelinkt.
Ein erstes Mal, als dieser kam, um ihn abzuholen. Da bat ihn Jack, doch noch einen Abschiedswhiskey zu sich nehmen zu dürfen (in Österreich als das Flucht-Achterl bekannt). Gutmütig, wie der Teufel halt so ist, genehmigte er das. Doch Jack war münzlos. Also ließ sich der Gehörnte dazu überreden, sich selbst in eine geeignete Münze zu verwandeln.
Worauf Jack etwas tat, das er bis dahin noch nie getan hatte: Er verzichtete auf den Drink. Vielmehr nahm er die teuflische Münze und steckte sie in seine Geldbörse - die mit einem Kreuzverschluss versehen war!
Solcherart war der Teufel gefangen und musste Jack noch ein weiteres Lebensjahr zugestehen.
Eidestreu, wie der Teufel halt so ist :-), kam er tatsächlich erst ein Jahr später wieder, um sein Recht zu fordern.
Jack stimmte zu, bat jedoch, vom nahestehenden Apfelbaum noch eine Frucht als Wegzehrung mitnehmen zu dürfen. Obwohl vorgewarnt, meinte der Schwarze, das könne er wohl zugestehen und ahnte auch nichts Böses, als Jack ihn ersuchte (unter Hinweis auf den Umstand, dass er selbst ja eigentlich todkrank sei), den Apfel aus dem Baum zu pflücken - überdies war ihm Jack noch bei Hinaufsteigen behilflich.
Doch als der Gutgläubige oben war, zückte Jack blitzschnell sein Messer und schnitzte ein Kreuz in den Baumstamm (ging schneller als ein Herz und war auch wirksamer...).
Dem armen Teufel blieb nun nichts anderes übrig, als Jack 10 weitere Lebensjahre anzubieten, damit dieser das Kreuz überschnitze. Doch Jack war jetzt maßlos geworden und forderte ewigen Aufschub. Ergeben stimmte der Teufel zu und durfte wieder runter vom Baum des Schreckens.
Unglücklicherweise wollte es das Geschick, dass Jacks verraubbauter Körper bald darauf einseitig beschloss, doch zu sterben. Jack blieb nun nichts anderes übrig als eine ewige Ruhestätte zu suchen ... und den Rest - Kohle, Rübe, Jack O' und so - kennt Ihr ja schon.
Nicht immer, wenn in den USA dieser Schlachtruf ertönt, löst das helle Freude aus.
Schon am Nachmittag des 31. Oktober ziehen Kinder in allerlei gruseligen Verkleidungen aus, um von ihrem Recht, in der Nachbarschaft Süssigkeiten zu erbitten, Gebrauch zu machen.
Da sich auch durchaus schon etwas ältere Kinder am Einsammeln beteiligen, kann sich die Spendenforderung und -annahme an der Haustür über eine geraume Anzahl von Stunden am Tag hinziehen, bis in den späten Abend.
Erfunden - vielleicht besser gesagt: aufgegriffen - haben den Brauch offenbar clevere Junghistoriker, die im Geschichtsunterricht gut aufgepasst haben (wobei die Annahme, dass geschichtenerzählende Großeltern den Anstoß gaben, näher liegt).
In jedem Fall ist Trick or treat auf die Grundlagen des heidnisch-irischen Samhain - ebenfalls am 31. Oktober gefeiert und mit einer 5.000 Jahre alten Tradition ausgestattet - zurückzuführen.
An diesem Tag wurden (nebst einer Reihe von anderen traditionellen Handlungen) allerlei Leckereien für die Toten bereitgestellt, denen an diesem Tag Ausgang gewährt wird, um an ihre früheren Aufenthaltsorte als Lebende zurückzukehren. Diese (an sich ja hochgeschätzten, weil großteils Ahnen, aber doch gefürchteten) Wesen sollten davon abgehalten werden, irgendwelchen Schaden anzurichten, weshalb man versuchte, sie durch Gaben - vor allem kulinarischer Natur - geneigt zu machen.
Das machten sich arme, hungrige (und deshalb auch weniger furchtsame) Mitbürger zunutze. Sie verkleideten sich schaurig, um solcherart berechtigt zu scheinen, die bereitgestellten Gaben zu verzehren. Das blieb natürlich nicht verborgen, also stellten gutmütige Habende Zusätzliches (dumb supper) für die Nichtshabenden zur Verfügung (und werden wohl auch nicht besonderen Wert darauf gelegt haben, exakt zu überprüfen, wer sich nun was zu Gemüte geführt hatte).
Das lässt sich jetzt 1:1 auf die (an sich hochgeschätzten, aber doch gefürchteten) Youngsters übertragen: Die haben nämlich auch Ausgang erhalten, um sich gegen den Erhalt von Leckereien (z.B. die traditionellen Candy Corns) davon abhalten zu lassen, Schabernack anzustellen.
Und das tun sie mit der Forderung 'Trick or treat'.
Bislang beschränkt sich das Trick-Or-Treat-Geschehen auf die USA - und es wären nicht die Staaten, gäbe es nicht zusehens Ausuferungen. Beidseitig.
Die Streiche, die für den Fall, abgewiesen oder mit einem von Ostern übergebliebenen Keks abgespeist zu werden, angedroht werden, haben seit einigen Jahren an Härte dazugewonnen. Galt es vor einem Jahrzehnt schon als hart genug, wenn Eier gegen die Häuser Spendenunwilliger geworfen wurden, werden immer häufiger ernste Sachbeschäfigungen gemeldet.
Aber auch die Jugendlichen selbst sind hoch gefährdet: An einem Tag, an dem fast jedermann verkleidet ist und Maskierte keine Aufmerksamkeit erregen, steigt die Anzahl der Verbrechen gegen zu Halloween in Massen herumlaufende Kinder und Jugendliche Jahr für Jahr an.
Einander (und sich) ein Save and happy Halloween zu wünschen, ist jedenfalls zur gängigen Redewendung geworden.
Bei uns hat Trick or Treat noch nicht richtig Eingang gefunden - derzeit besteht das größte Halloween-Sicherheitsproblem in Europa darin, dass in Dublin die ortsansässige Feuerwehr aufgrund ausser Kontrolle geratener bonfires zu Ehren Halloweens stets alle Hände voll zu tun hat...

Unser Jack O'Lantern-Kürbis ist geschnitzt, Kürbis-Suppe aus seinem Innersten selbst gekocht hübsch gruselig dekoriert, uns aufgerüscht und Süsses zurecht gelegt. Uns kann nichts mehr aufhalten! Lasst die Spiele beginnen! Happy Halloween! *BOOH*